Inken Weiand
Erscheinungstermin Herbst 2012.
mediaKern Verlag
Eigentlich hatte Anna sich den Advent ganz anders vorgestellt. Aber dann stürzt Frau Bergmann, und Annas Mutter muss sich um sie und ihre Kinder kümmern. Was wiederum zur Folge hat, dass Anna mehr, als ihr lieb ist, auf ihre Geschwister Greta, Moritz und Kai aufzupassen hat.
Und natürlich bleibt es nicht beim reinen Aufpassen. Da wird schon einmal der Küchentisch mit Kleister bekleckert, beim Hausaufgaben machen das Wohnzimmer auf den Kopf gestellt, eine Parfümflasche zerbrochen oder eine komplette Wäsche himmelblau verfärbt. Ein Glück, dass Anna auf ihrem neuen Handy immer wieder ermutigende SMS erhält!
Ein Adventsbuch mit einer Geschichte für jeden Adventstag, zum Vorlesen und Selberlesen für Kinder von fünf bis zehn Jahren, die in der Adventszeit auch schon etwas Spannung haben wollen. Aber natürlich gibt es ein Happy End unterm Tannenbaum – wie es sich für ein Adventsbuch gehört!
…
Anna öffnet die Tür. „Mama ist nicht da”, erklärt sie. „Aber ihr könnte trotzdem hier Hausaufgaben machen.”
Alle rücken am Wohnzimmertisch zusammen und Erno und Klara setzen sich zu den anderen Kindern.
Mit großem Geräusch klappen sie ihre Bücher auf. Klara muss erst einmal ihre Stifte anspitzen, was sie der Einfachheit halber über ihrem Aufgabenheft tut. „Den Dreck kann ich nachher noch wegräumen”, meint sie unbekümmert.
Erno kaut die ganze Zeit über an seinem Stift herum.
„Du schreibst ja gar nichts”, bemerkt Greta nach einer Weile.
„Ich versteh die Aufgabe nicht”, brummt Erno.
„Zeig her!”
„Verstehe ich auch nicht”, meint Greta nach einer Weile kopfschüttelnd.
„Was?” Jetzt sieht sich Anna die Aufgabe an. „Ach so. Also, am besten schreibst du einfach in die Lücken die Wörter hinein, die da hinten aufgelistet sind.”
„Okay.” Brav macht sich Erno daran, die Wörter abzuschreiben.
Mittlerweile ist Klara mit ihrer Spitzaktion fertig. „Und was muss ich machen?”, fragt sie direkt.
Anna stöhnt. So hat sie sich das nun nicht gedacht, dass sie hier allen Kindern die Hausaufgaben erklären muss!
Trotzdem sieht sie sich das Arbeitsblatt an. „Ist doch klar”, meint sie. „Du musst die Aufgaben rechnen. Und hinterher jedes Feld, in dem ein Ergebnis steht, ausmalen. Ich schätze, es kommt ein Haus heraus.”
Gerade hat sie sich wieder ihren eigenen Aufgaben zugewandt, da klingelt es schon wieder.
…
Abdruck mit freundlicher Genehmigung des mediaKern-Verlags