Inken Weiand
Erscheinungstermin Sommer 2011.
Pia Bächtold Verlag
Als 2010 der Eyjafjallajökull ausbrach, saßen die Menschen atemlos vor dem Fernseher oder guckten sich Bilder im Internet an.
Ein gewaltiges Naturschauspiel, das nicht nur in Island selber seine Spuren hinterließ.
Gewaltige Naturschauspiele haben die Eigenschaft, die Phantasie der Dichter anzuregen.
Ob nun der Ausbruch aus der Sicht eines Islandpferdes erlebt wird oder die Mutter plötzlich zum Vulkan wird,
ob nun der Familienbaum gerettet wird oder die Menschen am Flughafen festsitzen:
Hier sind fantastische und realistische Geschichten gesammelt rund um den Vulkanausbruch.
Vulkangeschichten diverser Autoren.
… Carlotta war zehn Jahre alt, da nahm sie in der Schule Vulkane durch. Und weil gerade auf Island der Eyjafjallajökull ausgebrochen war, sollte sie sich Informationen darüber besorgen.
Ihre Mutter half ihr dabei. Sie suchte Zeitungsausschnitte heraus, recherchierte im Internet. Und als im Fernsehen eine populärwissenschaftliche Sendung zum Ausbruch des Eyjafjallajökull angekündigt wurde, sahen Mutter und Tochter sie sich zusammen an.
Zunächst erklärte der Moderator alles Mögliche über Vulkanausbrüche im Allgemeinen, zeigte ein Modell. Und dann schaltete er nach Island. „Zu unserem Experten, Herrn Professor Doktor Erdemann, der für uns life vor Ort ist.”
Rosis Augen wurden größer. Und dann sah sie ihn. Da stand Pascal, ihr Pascal, und redete und erzählte, warum man vorher schon wusste, dass der Eyjafjallajökull ausbrechen würde, und welche Folgen der Ausbruch noch haben würde, für die Landwirtschaft und den Tourismus. Während er erzählte, sah er ernsthaft in die Kamera, mit diesem tiefgründigen Blick.
Rosi stieß einen tiefen Seufzer aus.
„Was hast du, Mama?”, fragte Carlotta verwundert.
„Das”, murmelte Rosi und wies auf den Bildschirm, „ist dein Vater”…
Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Pia Bächtold Verlages